Stadtverwaltung Wertheim / Referat 121

Konzeption der kommunalen Jugendhäuser in Wertheim

1. Rechtliche Grundlage
Das kommunale Jugendhaus Soundcafé in Wertheim und der kommunale Jugendtreff 114 auf dem Reinhardshof arbeiten auf Basis des §11 „Jugendarbeit“ und des §13 „Jugendsozialarbeit“ des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII).

2. Ziele und Prinzipien
Freiwilligkeit und Niederschwelligkeit


  • Bildung im Sinne von Befähigung zur Selbstbestimmung und der Vermittlung von Fertigkeiten zur individuellen Teilhabe an der Gesellschaft
  • Partizipation im Sinne von Anregung und Hinführung zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement sowie Gewinnung, Förderung und Begleitung von Ehrenamtlichen
  • Förderung schulischer, beruflicher sowie sozialer Integration und unterkultureller Kompetenzen
  • Prävention im Sinne von Ausgleich sozialer Benachteiligungen und Überwindung individueller Beeinträchtigungen sowie Hilfestellung zur Lösung individueller Probleme und Befähigung zur Entwicklung eigener nachhaltiger Problemlösungsstrategien


3. Zielgruppe
Die Angebote richten sich insbesondere an junge Menschen im Alter von 10 bis 21 Jahren, im Jugendhaus Soundcafé bis einschließlich 18 Jahren.
In Einzelfällen können sie sich auch an Kinder sowie an Personen, die das 27. Lebensjahr vollendet haben, richten.

4. Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten der Jugendhäuser sind am Freizeitverhalten der Jugendlichen, an der Schulstruktur und am tatsächlichen Bedarf orientiert. In der Praxis hat dies zur Folge, dass im Winterhalbjahr bei Bedarf die Einrichtungen länger geöffnet haben.
Sommerhalbjahr (April – September): Di. - Fr. 16:00 - 20:00 Uhr
Winterhalbjahr    (Oktober – März)   : Di. - Do. 16:00 - 20:00 Uhr  und  Fr. 16:00 - 22:00 Uhr
Montag : Geschlossen ( Büro-, Organisations- und Projekttag )


5. Personelle Besetzung


Stand 15.02.2016






2016
in %





Name
Gesamt
Jugendhaus Soundcafé
Jugendtreff 114
FidS
Aufs. Jugend-sozialarbeit / Koop. EA
Koop. Schule
Gem. wesen
Markus Landeck
100,0
55,0

29,5

7,0
8,5
Dirk Barthel
95,0
10,0
40,0
7,0
25,0
8,0
5,0
Edeltrud Reuer
64,2

46,4
12,8


5,0
Martina Ducqué
50,0
5,0

45,0



Praktikantin
81,3
39,3
12,0
27,0

3,0



6. Räumliche Ausstattung


Jugendhaus Soundcafe
Jugendtreff114
UG
Probe- und Aufnahmeraum * FN Projekt "Hannover" * Tanzraum * Materiallagerraum

EG
Jugendhaus Soundcafé: Multifunktionsraum mit Bühne * Küche * Theke * Internetzugang * Soundanlage und Großbildprojektion * Jugendagentur mit Jugendmedienzentrum * Toiletten
2 Multifunktionsräume * Billardraum * Hundertwasserfoyer *Küche mit Bistro zum Essen und Spielen (Tischspiele und Playstation) * Toiletten * Lagerraum * 2 Vereinsräume mit Toiletten
1.OG
Büro * Belegraum Jugendamt * Vereinsraum * Mehrzweckraum * Belegraum Stadtjugendring
Büro * 2 Medienräume * 2 Vereinsräume mit Toiletten
2.OG
Toiletten * 2 Vereinsräume

Außen
Mehrzweckspielfeld
Außengelände mit Holzhütte


7. Angebotsschwerpunkte

7.1. Offener Treff
Der offene Treff ist Teil des Sozialisations-, Erziehungs- und Bildungsangebots für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene außerhalb von Familie, Schule/Ausbildung und Erwerbsarbeit. Die Teilnahme ist freiwillig und umfasst als eigenständiger Bereich eine Vielzahl von Angeboten.

Bildungsprozesse geschehen hier ungeplant und nicht initiiert. Sie dienen dem Erwerb von Lebenskompetenz und der Persönlichkeitsbildung. Inhalte und Methoden werden nicht direkt gewählt, sondern ergeben sich aus den Alltagssituationen.

In den Jugendhäusern können die vielfältigen Freizeitangebote u.a. wie Tanzraum, Kicker, Billard, Internet während den Öffnungszeiten ohne Voranmeldung selbständig genutzt werden.

7.2. Kooperation Jugendarbeit-Schule
In Kooperation mit den weiterführenden Wertheimer Schulen werden die unterschiedlichsten AGs und Projekte umgesetzt. Diese umfassen die Bereiche Multimedia, Tanz, Sport und Erlebnispädagogik mit Angeboten wie z.B. Geocaching und Filmendes Klassenzimmer.

7.3. Partizipation
Mitverantwortung und Selbstbestimmung gehören zum Grundsatzprogramm der kommunalen Jugendarbeit. Jugendliche werden u.a. in den offenen Treffs (Caféteria/Thekendienst), bei kleineren Instandsetzungsarbeiten oder bei der Weiterentwicklung und Umsetzung von Projekten z. B. aus dem Jugendforum mit in die Verantwortung genommen.

Hierzu gehören die Wertheimer Dance Days und der Skate-Contest als feste Bestandteile des jährlichen Veranstaltungskalenders. Die Organisation, Finanzierung und Umsetzung liegt in den Händen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Jugendsozialarbeiter stehen dabei unterstützend und beratend zur Seite.


7.4. Ferienangebote
Mit dem Ausbau der Ganztagesschulen erhöht sich bei den Familien der Bedarf an Ferienangeboten. Seit 2009 werden für Schulkinder, im Rahmen von FidS (Ferien in deiner Stadt), zusätzliche Angebote in den Oster-, Pfingst-, Sommer- und Herbstferien geschaffen.

8. Gemeinwesenarbeit
Durch die besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit gewinnt Vernetzung und Kooperation immer mehr an Bedeutung. Gegenseitiger Informationsaustausch, Unterstützung und Zusammenarbeit helfen problematische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Dort, wo einzelne Personen bzw. Institutionen überfordert sind, kann gemeinsam oft mehr erreicht werden. Dies wird erreicht u.a. durch Kontakte und Kooperationen mit: Schulen, Bundesagentur für Arbeit, Landratsamt, Jugendamt, Polizei, Bewährungs- und Jugendgerichtshilfe, anderen Jugendhäusern, Jugendhilfeeinrichtungen, Schulsozialarbeit, Stadtbücherei, Jugendmusikschule, Förderverein offene Jugendarbeit Wertheim e.V., Willkommen in Wertheim e.V., Mosaik Wertheim e.V., Stadtjugendring Wertheim, Caritasverband im Tauberkreis e.V., Diakonisches Werk Tauberbischofsheim, SMVs der weiterführenden Wertheimer Schulen, AG Jugendhilfeplanung Wertheim, INTEGRANZ, Erstaufnahmestelle des Landes Baden-Württemberg, u.a.
Kooperationsvereinbarungen tragen innerhalb der Gemeinwesenarbeit dazu bei, die Arbeit verbindlich zu strukturieren.

9. Evaluation und Qualitätssicherung
Die kritische Bewertung der eigenen Arbeit vor dem Hintergrund der im Konzept entwickelten Zielsetzungen und Prinzipien ist fester Bestandteil des Organsiationsplans. Hierzu gehören Team-, Arbeits-, Mitarbeiter- und ggf. Praktikantengespräche, kollegiale Beratung sowie die Umsetzung, Reflexion und Weiterentwicklung der Konzeption unter fachlicher Begleitung.



Wertheim, 19.01.2016